Girokonto: Wechsel - was ist zu beachten?
Viele Deutsche könnten durch einen Wechsel des Girokontos bares Geld sparen, denn oftmals zahlen sie durch Kontoführungsgebühren und versteckte Kosten zu viel dafür. In den meisten Fällen gibt es Banken, deren Girokonto um einiges günstiger ist. Dennoch scheuen viele Menschen einen Kontowechsel, weil sie keinen Aufwand haben wollen oder nicht wissen, was es dabei zu beachten gibt. Das muss nicht sein, denn Banken sind gesetzlich verpflichtet, einen Kontowechsel zu unterstützen und oftmals übernimmt sogar die neue Bank sämtliche anfallende Formalitäten. Wer also sein Girokonto wechseln und Geld sparen möchte, sollte dies ruhig tun. In diesem Artikel verraten wir Ihnen, wie Sie dabei vorgehen können.
Ein günstiges Girokonto finden
Wer mit seinem aktuellen Girokonto nicht zufrieden ist, sollte sich in Ruhe nach einem neuen umsehen. Sehr gut geht das zum Beispiel mit einem Girokonto-Vergleich im Internet. Dabei macht man ein paar Angaben, welche Vorzüge das Konto mit sich bringen sollte und bekommt wenig später die besten Ergebnisse angezeigt. Achten Sie neben den Kontoführungsgebühren, die bei vielen Banken für das Girokonto anfallen, auch auf weniger offensichtliche Gebühren für zum Beispiel Bargeldabhebungen oder Transaktionen. Wichtig ist, dass es genügend Geldautomaten bei Ihnen in der Nähe gibt, an denen Sie kostenlos an Bargeld kommen. Eine Girocard, mit der Sie Geld abheben und bargeldlos in Geschäften, Restaurants etc. bezahlen können, sollte es idealerweise immer kostenlos dazu geben. Viele Geldinstitute stellen ihren Kunden zudem bei der Eröffnung eines Girokontos eine Kreditkarte zur Verfügung. Hier ist aber Vorsicht geboten: Oftmals kostet diese spätestens im zweiten Jahr Gebühren. Wer dazu neigt, sein Konto öfter mal zu überziehen, sollte bei der Wahl eines Girokontos auch auf die Höhe des Dispositionszinses achten. Bei den meisten Banken liegt dieser unter 10 Prozent.
Kontowechsel-Service in Anspruch nehmen
Viele Banken locken Neukunden mit einem kostenlosen Kontowechsel-Service, d.h. die neue Bank kümmert sich um sämtliche Formalitäten, die in Folge des Girokontowechsels anfallen. Auch, wenn Ihre Wunschbank nicht explizit mit einem Kontowechsel-Service wirbt, ist sie seit 2016 verpflichtet diesen zu übernehmen. Seitdem gibt es nämlich ein Gesetz, das die Banken bei einem Kontowechsel zur Zusammenarbeit verpflichtet. Damit alles reibungslos abläuft, müssen Sie der neuen Bank eine Liste mit Ihren regelmäßigen Zahlungspartnern zukommen lassen. Dazu gehören beispielsweise Arbeitgeber, Vermieter, Stromanbieter, Telekommunikationsunternehmen, Versicherungen etc. Es empfiehlt sich, hierfür einfach zwei, drei aktuelle Kontoauszüge zur Hand zu nehmen und zu schauen, welche Zahlungen jeden Monat eingehen bzw. abgebucht werden. Die neue Bank übernimmt dann den Papierkram und informiert die Zahlungspartner über den Kontowechsel. Möchten Sie den Kontowechsel komplett in Eigenregie erledigen, ist eine Liste mit regelmäßigen Zahlungseingängen und -ausgängen erst recht hilfreich. In dem Fall müssen Sie die Zahlungspartner über den Kontowechsel informieren und ihnen die neuen Kontodaten zukommen lassen.
Arbeitgeber / Behörden informieren
Informieren Sie Ihren Arbeitgeber oder Behörden wie die Arbeitsagentur lieber frühzeitig persönlich über den Kontowechsel, um auf Nummer sicher zu gehen, dass das Geld, das Sie zum Leben brauchen, ohne Verzögerungen auf dem neuen Girokonto eingeht. Verlassen Sie sich hierbei auf den Kontowechsel-Service, kann es durchaus sein, dass es zu Verzögerungen kommt. Die Mühlen der Bürokratie drehen sich schließlich bekanntlich manchmal langsam.
Altes Konto erst spät kündigen
Richten Sie das neue Girokonto erst komplett ein und lassen Sie es idealerweise ein paar Wochen laufen, bevor Sie das alte kündigen. So können Sie überprüfen, ob der Zahlungsverkehr auf dem neuen Konto wirklich reibungslos funktioniert. Eventuell hat eine Behörde oder ein Dienstleister die Mitteilung über den Kontowechsel übersehen und bucht noch von Ihrem alten Konto ab. In dem Fall können Sie dem Zahlungspartner eine freundliche Erinnerung zukommen lassen. Es gibt keine große Eile, das alte Konto zu kündigen – da sich die monatliche Kontoführungsgebühr meist im einstelligen Eurobereich bewegt, kommt es auf einen Monat mehr oder weniger auch nicht mehr an.
Zeit für den Wechsel einplanen
Beachten Sie, dass der Wechsel eines Girokontos Zeit benötigt. Die Eröffnung eines neues Kontos geht heutzutage dank Videolegitimation zwar oft sehr schnell, aber im Anschluss wird Ihnen zunächst mal der Vertrag zugesandt. Bis Sie diesen gelesen und unterschrieben zurückgesendet haben, vergehen einige Tage. Anschließend erhalten Sie die Online-Banking-Zugangsdaten, Ihre Girocard und gegebenenfalls eine Kreditkarte. Aus Sicherheitsgründen versenden die Banken alles separat – es dauert also ein bisschen, bis Sie alle erforderlichen Zugangsdaten und Karten da haben, um Ihr neues Konto in vollem Umfang nutzen zu können. Auch deswegen ist es wichtig, das alte Girokonto nicht zu früh zu kündigen.
Alte Giro-/Maestro-Karten richtig entsorgen
Bei einem Girokontowechsel verlieren Ihre alten Geldkarten an Gültigkeit. Dennoch sollten Sie diese sachgerecht entsorgen und nicht etwa achtlos in den Hausmüll werfen. Findige Betrüger können auch mit alten Geldkarten noch Unheil anrichten. Gehen Sie lieber auf Nummer sicher und zerschneiden Sie die Karten mit einer Schere. So wird der Magnetstreifen auf der Rückseite durchtrennt und er kann nicht mehr ausgelesen werden.
Weitere Tipps zum Kontowechsel
Angebote der alten Bank checken
Die Stiftung Warentest rät dazu, einen Girokontowechsel in Betracht zu ziehen, wenn die jährlichen Gebühren 60 Euro übersteigen. Natürlich können Sie aber auch dann das Konto wechseln, wenn Sie weniger bezahlen und Ihnen das immer noch zu teuer erscheint. Bevor Sie die Bank wechseln, kann es sich aber manchmal lohnen, die alte Bank über die Wechselabsichten zu informieren und diese zu fragen, ob sie Ihnen ein günstigeres Kontomodell anbieten kann. Eventuell können Sie auch selbst Gebühren für das Girokonto einsparen, ohne dies zu wechseln. Manche Banken bieten zum Beispiel eine gewisse Anzahl Bargeldabhebungen pro Monat kostenlos an und verlangen erst Gebühren, wenn diese überschritten wird. Weiß man darüber Bescheid, kann man bei jedem Gang zum Geldautomaten gleich etwas mehr Geld abheben, sodass man nicht mehr so oft Geld abheben muss. Viele Banken verlangen außerdem für Papierüberweisungen, also Überweisungen per Überweisungsträger auf Papier, Gebühren. Hier wäre eine Möglichkeit, vermehrt das Online-Banking zu nutzen – dabei sind Überweisungen innerhalb Deutschlands in der Regel kostenlos.
Auch an die weniger offensichtlichen Zahlungspartner denken
Bei einem Kontowechsel werden Arbeitgeber, Telekommunikationsunternehmen, Vermieter etc. meist frühzeitig informiert. Es gibt jedoch auch Zahlungspartner, die man leicht übersieht, denen man die Bankverbindung aber trotzdem mitteilen muss. So sollten Sie zum Beispiel bei Amazon und anderen Onlineshops, bei denen Sie regelmäßig einkaufen, die neue Bankverbindung hinterlegen. Dasselbe gilt für PayPal: Manche nutzen ihr PayPal-Konto nur gelegentlich und wundern sich dann, dass das Geld, was sie von PayPal auf ihr Bankkonto transferieren wollen, nach einem Kontowechsel nicht ankommt. Schließlich sind hier auch noch Versicherungen und Dienstleister zu nennen, die nur alle halbe Jahr oder einmal jährlich eine Gebühr vom Konto abheben. Auch die werden bei einem Kontowechsel oft vergessen.

Was kostet ein Girokonto?
Laut Bundesbank sind weit über 100 Millionen Girokonten in Deutschland registriert, womit es hierzulande mehr dieser Konten als Einwohner gibt. Das Girokonto ist mit Abstand das wichtigste Konto, im Prinzip benötigt jeder im geschäftsfähigen Alter eines, um seine Geldangelegenheiten abzuwickeln.

Was ist ein Girokonto?
Millionen Deutsche haben eins und den Begriff hat sicher jeder schon einmal gehört: Die Rede ist vom Girokonto. Doch was genau ist ein Girokonto eigentlich, wie funktioniert es und welche Vorteile bringt es mit sich? In diesem Artikel werden die wichtigsten Fragen rund um das Girokonto beantwortet.

Wie kann man ein Girokonto kündigen?
Wie Sie Ihr altes Girokonto kündigen und was es dabei zu beachten gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Welche Bank ist die beste für ein Girokonto?
Ein Girokonto ist aus dem Alltagsleben gar nicht mehr wegzudenken, denn sämtliche bargeldlose Zahlungsangelegenheiten werden darüber abgewickelt.